Vom Mythos Gipfelrock. Oder von der neuen Freiheit am Berg.

Sonnenstrahlen wärmen Dein Gesicht. Die angenehm kühle Bergluft lässt Dich aufatmen. Der Wind, der sanft um Deine Beine streicht. Grashalme kitzeln Deine Haut. Du fühlst Dich frei und unbeschwert. Der Weg zum Gipfel - heute ein Leichtes für Dich. Keine Mühe. Du hast Zeit. Genießt. Geräusche, Gerüche, die Farben - alles nimmst Du wie selbstverständlich mit jeder Pore in Dich auf. Und dann stehst Du ganz oben. AM GIPFEL. DAHOAM…

 

Genau so male ich mir seit nunmehr fast 10 Jahren das Gefühl aus. Das Gefühl in einem schwingenden knielangen Rock die Berge zu besteigen. Mittlerweile bin ich so sehr überzeugt davon, dass ich mir vorstelle, dass es ganz viele Mädls wie mich gibt, die diesen Wunsch heimlich hegen oder noch gar nicht wissen, dass er existiert :-) Zugegeben, die highspeed Sportskananonen unter Euch werden jetzt sicher schmunzeln und sich fragen, wie jemand freiwillig seine leichtgewichtige Funktions-Wandershort gegen einen Rock eintauschen kann, der noch nicht einmal aus dem neuesten Funktionsmaterial sondern womöglich aus Schur- oder Baumwolle besteht. Aber die anderen… die, denen es um Genusswandern geht. Um das Erlebnis und die Bewegung in und mit der Natur. Ja, ich glaube denen könnte das auch gefallen!

 

Mittlerweile ist der Gipfelrock - so nenne ich ihn - für mich und mein Umfeld schon zu einem regelrechten Mythos geworden. Denn seit ich vor besagten bald 10 Jahren auf meiner Lieblingshütte in Südtirol eine Holländerin im Rock gesehen habe, lässt mich der Gedanke daran nicht mehr los. Dabei war das auf den ersten Blick kein wirklich spektakulärer Auftritt: Die Frau trug einen mittelblauen Baumwollrock - ich schätze es war ein Glockenrock - mit kleinem weißen Blümchenmuster. Der Rock reichte bis gut über das Knie, ein Trachtenrock. Dazu ein schlichtes weißes Top - das sah wirklich nett aus. Aber was mich fasziniert hat, war vielmehr die Ausstrahlung dieser Frau. Sie wirkte zufrieden, unbeschwert, sportlich und trotzdem irgendwie elegant und unheimlich weiblich, stark, frei… Ich weiß noch wie sehr ich sie in diesem Moment um ihren Rock beneidet habe! Er war der Schlüssel zu diesem Erscheinungsbild, das so stimmig war.

 

Ja, ja, 10 Jahre ist das nun her. Und ich rede viel davon. Vom Gipfelrock. Produzieren möchte ich ihn und für alle zugänglich machen. Sogar mein Label Gipfelgwand ist daraus entstanden. Aber bis heute habe ich es nicht geschafft, den Gipfelrock tatsächlich zum Leben zu erwecken. Mir selbst einen zu nähen und damit die Berge zu erobern. Die anderen Mädls damit neidisch zu machen ;-) Nein, vielmehr die Möglichkeit aufzuzeigen. Wir müssen uns nicht in enge Wanderhosen zwängen. Meine 6-jährige Tochter ist in dieser Hinsicht ein Vorbild. Sie ist schon oft im Röckerl auf der Alm gesessen und über die Wiesen gerannt. Während ich noch immer nur davon rede… Aber das soll heuer anders werden! 2018 greife ich es an! Der Stoff ist schon gekauft und ich nähe mir endlich meinen ersten Gipfelrock! Und sobald der Schnee von den Bergen geschmolzen ist, werde ich auf die umliegenden Schlierseer Gipfel steigen und Euch in diesem Blog von meinen Erfahrungen berichten. Ich bin gespannt. Fühlt es sich wirklich so an wie ich es mir erträume? Welche Reaktionen erwarten mich? Also, wenn Ihr demnächst eine im Rock durch die Berge streifen seht, dann bin das wahrscheinlich ich ;-) Aber meine Vision ist, dass es bald schon viele andere auch ausprobieren!

 

Mädls, pack ma’s an - wir rocken den Berg!!!

 

Ich freue mich auf Eure Anregungen, Gedanken zu dem Thema! Bleibt dabei!

Servus, Eure Corinna

 

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